GRAYL Wasserfilter im Test – meine Erfahrung unterwegs im Pfälzerwald & Schwarzwald

Ich gebe es zu: Ich war lange skeptisch, was mobile Wasserfilter angeht. Zu schwer, zu fummelig, zu wenig Durchfluss – so mein Vorurteil. Doch nachdem ich den GRAYL GeoPress mehrere Male im Rucksack hatte – unter anderem auf Touren durch den Pfälzerwald und den Schwarzwald – muss ich meine Meinung deutlich revidieren: Der GRAYL ist für mich der König unter den Outdoor-Wasserfiltern.

Warum? Weil er einfach funktioniert. Ohne Pumpen, Schrauben oder Chemie. Du füllst das Wasser ein, presst den Filter durch – fertig. Und was dabei rauskommt, schmeckt besser als manches Leitungswasser.


Warum ich nach einem besseren Filter gesucht habe

Ich war lange mit einem einfachen Hohlfaserfilter unterwegs – Marke „leicht & günstig“. Für viele Situationen war das okay. Aber bei mehrtägigen Touren abseits der Zivilisation, oder wenn das Wasser mal trüber war, kam ich schnell an die Grenzen:

  • Der Filter ließ sich schlecht reinigen
  • Der Durchfluss war mühsam
  • Und: Ich konnte das Wasser nicht in allen Fällen bedenkenlos trinken

Besonders im Frühjahr, wenn im Wald alles lebt, ist eine umfassende Filterung gegen Viren, Bakterien, Protozoen und Partikel entscheidend – gerade wenn das Wasser aus Quellen, Bächen oder Teichen kommt, deren Ursprung du nicht kennst.


Was den GRAYL so besonders macht

Beim GRAYL funktioniert die Filterung per Druck und integriertem Kartuschensystem. Du füllst Rohwasser in den Außenbehälter, setzt den Innenfilter ein und drückst ihn mit beiden Händen durch. Ähnlich wie bei einer French Press.

Die Vorteile:

  • Kein Saugen oder Pumpen
  • Filtration UND Reinigung (also auch gegen Viren – das können viele andere nicht)
  • Keine Elektronik, keine Chemie, kein Schraub-Gewurschtel

Die Filterleistung ist beeindruckend: Laut Hersteller entfernt der GRAYL 99,99 % aller Viren, Bakterien, Protozoen sowie Schwermetalle, Chemikalien und Mikroplastik.


See in der Südpfalz

Eine meiner Trinkwasserstellen bei einer Wanderung in der Pfalz 2024


Mein Einsatzgebiet: Pfälzerwald & Schwarzwald

Ich habe den Filter auf zwei konkreten Touren eingesetzt:

  1. Zwei-Tages-Biwaktour im Pfälzerwald:
    Hier gab’s mehrere kleine Quellen und Bäche – aber eben keine klaren Bergquellen, sondern oft trübes Wasser in Mulden oder moosigen Flächen. Der GRAYL hat alles sauber rausgefiltert – kein Magenkneifen, kein seltsamer Geschmack.
  2. Tagestrip im Schwarzwald:
    Dort habe ich bewusst Wasser aus einem unscheinbaren Bachlauf genommen, mitten im Wald. Wieder: alles top. Besonders angenehm fand ich, dass das Wasser nach der Filterung absolut klar war – kein Biofilm, kein muffiger Nachgeschmack.

Gerade auf Touren, bei denen ich nicht sicher sein kann, wann die nächste Nachfüllstelle kommt, ist der GRAYL für mich zur festen Backup-Strategie geworden.


Was mir nicht so gut gefallen hat

So begeistert ich bin – es gibt auch ein paar Punkte, die du wissen solltest, bevor du dir den GRAYL anschaffst:

  • Gewicht: Mit knapp 450 g ist der GeoPress kein Leichtgewicht. Für Ultra-Light-Touren oder Minimalisten könnte das zu viel sein.
  • Volumen: 710 ml sind gut, aber bei Hitze oder langen Etappen brauchst du zusätzliche Flaschen oder Wasserbeutel.
  • Größe: Der Filter passt leider nicht in die Flaschenhalterung meines Gravelbikes. Ich trage ihn daher im Rucksack oder in der Rahmentasche.
  • Druck: Das Pressen geht leicht – aber auf ebenem Boden oder mit wenig Kraft (z. B. bei Kälte) kann es etwas mühsam sein. Eine harte Unterlage hilft.

Für mich überwiegen aber ganz klar die Vorteile – vor allem die absolute Sicherheit, sauberes Wasser zu haben, wo immer ich bin.


Reinigung & Haltbarkeit

Die Filterkartusche hält laut Hersteller etwa 250 Einsätze oder 150 Liter, je nach Wasserqualität. Danach lässt sie sich einfach austauschen. Ich habe sie nach rund 4 Monaten vorsorglich gewechselt.

Die Reinigung ist simpel: Außenbehälter ausspülen, Innenfilter vorsichtig abwischen, lufttrocknen lassen – fertig. Ich transportiere ihn zusätzlich in einem Baumwollbeutel, damit kein Schmutz reinkommt.


Achtung: Vorfiltern kann den Unterschied machen

So leistungsfähig der GRAYL auch ist – er ist trotzdem kein Wundergerät, das aus jeder noch so trüben Brühe im Handumdrehen perfektes Trinkwasser zaubert. Besonders bei sehr verschmutztem Wasser oder hohem Schwebstoffanteil ist es sinnvoll, vorher etwas Zeit in die Vorbereitung zu investieren. Genau das zahlt sich später mehrfach aus.

Ich habe mir daher angewöhnt, stark verunreinigtes Wasser zuerst durch ein sauberes Baumwolltuch oder einen Buff zu gießen. Dadurch werden Sand, Algenreste, Insekten oder auch kleine Pflanzenpartikel bereits grob herausgefiltert. Das klingt vielleicht banal, ist aber in der Praxis enorm hilfreich – und bringt gleich zwei entscheidende Vorteile mit sich:

Erstens: Du verlängerst die Lebensdauer deiner Filterkartusche erheblich, denn feine Partikel setzen sich sonst schnell in der Membran fest.
Zweitens: Das Pressen bleibt auch nach vielen Einsätzen noch angenehm leicht, weil der Filter nicht vorzeitig verstopft.

Wenn du auf das Vorfiltern verzichtest, kann sich der GRAYL im Inneren mit mikroskopisch kleinen Schwebstoffen zusetzen. Das führt dazu, dass du beim Durchdrücken immer mehr Kraft aufwenden musst. In besonders hartnäckigen Fällen lässt sich die Kartusche kaum noch bewegen – obwohl sie technisch gesehen noch lange nicht am Ende ist.

Deshalb mein Rat: Ein einfaches Stofftuch oder Buff* im Deckelfach deines Rucksacks wiegt fast nichts, spart aber Nerven und verlängert die Einsatzzeit deines Filters enorm.

Mein Tipp: Ein einfaches Stofftuch oder Buff im Deckelfach deines Rucksacks wirkt hier oft Wunder – und kostet praktisch kein Gewicht. Sollte der Filter doch Mal “zu” sein, Du kannst ihn problemlos mit einer Ersatzfilterkartusche von Grayl* ersetzen.


Für wen eignet sich der GRAYL?

Ich empfehle den GRAYL ganz klar für:

  • Vanlifer, die gelegentlich aus Brunnen oder Bächen auffüllen
  • Wanderer & Backpacker, die auf Tour nicht auf sichere Wasserquellen zählen können
  • Bushcraft- & Survival-Fans, die autark unterwegs sein wollen
  • Reisende, die z. B. in Ländern mit fragwürdiger Wasserqualität unterwegs sind

Weniger geeignet ist er für:

  • Gewichtsfetischisten, die jedes Gramm zählen
  • Leute, die nur auf Campingplätzen mit Wasserhahn unterwegs sind

Preis & Verfügbarkeit

Ja, der GRAYL ist kein Schnäppchen – aber meiner Meinung nach jeden Cent wert. Ich habe mich für die GRAYL GeoPress entschieden, weil sie mehr Volumen bietet als das kleinere Modell Ultralight.

Hier findest du den GRAYL GeoPress bei Amazon*
(Achte auf Sonderaktionen – manchmal gibt’s ihn deutlich günstiger!)


Mein Fazit

Der GRAYL ist für mich mehr als nur ein Wasserfilter – er ist ein echtes Vertrauenswerkzeug. Ich weiß, dass ich damit auch unter schwierigen Bedingungen sicher und sorgenfrei trinken kann. Kein Pumpen, keine Chemie, kein Stress – das Wasser ist innerhalb von Sekunden trinkfertig.

Ja, er ist schwerer und größer als andere Filter. Aber wenn ich nur ein einziges Filtersystem mitnehmen dürfte – dann wäre es der GRAYL.


Weitere Tipps rund ums Thema Trinkwasser unterwegs

Wenn dir dieser Erfahrungsbericht gefallen hat, könnten dich auch diese Beiträge interessieren:


Häufig gestellte Fragen zum GRAYL Wasserfilter

Wie lange hält der Filtereinsatz?

Etwa 250 Anwendungen bzw. 150 Liter – danach einfach austauschbar.

Kann ich damit auch Flusswasser filtern?

Ja, sogar aus Pfützen – solange du sichtbare Partikel vorher absinken lässt.

Kann der GRAYL auch Viren entfernen?

Ja, das ist eine der größten Stärken des Filters – ideal für Reisen oder zweifelhafte Quellen.


Über den Autor
Jan ist leidenschaftlicher Outdoor-Fan, Camper und Entwickler von , dem Portal für kostenloses Trinkwasser unterwegs. Er teilt hier seine persönlichen Erfahrungen und Recherchen, damit du auf Reisen immer bestens versorgt bist – nachhaltig, praktisch und unabhängig.
Teile deine Liebe

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert